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Wie lebt man im Labor?

von | 08. Juli 2025 | Netzwerkanlass

Wer beim KREIS-Haus an den Hauptsitz des Tech-Giganten Apple denkt, liegt falsch. Nicht im Silicon Valley liegt das Gebäude, das diesen Namen trägt, sondern im beschaulichen Feldbach am Zürichsee. Es ist auch nicht rund, sondern zeigt Ecken und Kanten. Ein ganz gewöhnliches Haus also? Fehlanzeige! Das Kreis-Haus leitet seinen Namen von «Kreislaufwirtschaft» ab und ist ein Versuchsprojekt der Forschungsgruppe Ökotechnologie der ZHAW. Es basiert auf den Ideen der Zürcher Umweltingenieurin Devi Bühler, die dafür den diesjährigen Zürcher Zukunftspreis erhielt. Im KREIS-Haus treffen Theorie und Praxis des nachhaltigen Wohnens aufeinander. Wer hier wohnt – und das ist probehalber möglich –, lebt im Labor. Wie sich das anfühlen könnte und was es dazu braucht, wollten wir gemeinsam mit geladenen Gästen vor Ort herausfinden.

Das Experiment

Ökologie im Test

Die verwendeten Materialien, sind ausnahmslos rezykliert oder aus nachhaltiger Erzeugung. Nicht nur das Baumaterial auch Wasser, Energie, Biomasse und Nährstoffe ordnen sich in diesem Haus einer Kreislaufwirtschaft unter. Beispiele gefällig? Die Toilette ist hier ein Trockenklo, das Dünger für den Indoor-Dachgarten, der die Fläche des Galeriegeschosses beansprucht, produziert.

Ressourcenschonende Technologie sorgt dafür, dass aus Frischwasser – direkt vom Himmel – Trinkwasser wird und Abwasser zur Bewässerung der Pflanzen genutzt werden kann. Energie liefert die Solaranlage und macht das Haus für zehn Monate im Jahr netzunabhängig. Es erstaunt denn auch nicht, dass die Haustechnik – auf der Hinterseite des Gebäudes – eine beachtliche Fläche der Grundfläche von 40m2 beansprucht. Hier befindet sich das Herzstück des Hauses, das für das perfekte Zusammenspiel von Ökologie und Technologie sorgt, und das kreislauffähige Wohnen erst möglich macht.

Nicht nur die Technologie auch die Möglichkeiten des Recyclings in Architektur, Innenausbau und Möblierung oder die Frage nach der Standardisierung des Kreis-Hauses zum Typenhaus sorgten noch über die Führung hinaus für Gesprächsstoff. Dieser ging den Anwesenden auch beim anschliessenden Apéro riche, ausgerichtet vom Verein Synergy Village, nicht aus.